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Blutige Finger und Käsekuchen

"Wir brauchen einen Zombie. Ein paar Hautfetzen wären toll. Der Vampir muss zwischendurch mal geköpft werden, aber der Kopf muss sprechen." Hört sich ganz so an, als gäbe es auch in diesem Stück wieder einige Herausforderungen im Bereich "Kostüm und Maske". Im Text stehen so Stellen wie: Eine Horde Zwerge kommt herein. - Aha, eine Horde. Na ja da reden wir noch mal drüber. Weiterhin gibt es einen Aufnahmekobold, der aus einer kleinen Schachtel erscheint, den stinkenden Ron mit einem sprechenden Hund … Erst mal tief Durchatmen. Zum Glück haben wir ja durch zwei vorangegangene Prachett-Stücke in den letzten Jahren einen beachtlichen Fundus zusammengetragen.

Klingt gut oder? - Ganz so einfach ist es aber auch nicht: "Wir hatten doch mal.... Wo ist denn....?" So geht es meistens los. Viele Kleidungsstücke und Accessoires gehören auch leider nicht dem Theater, sondern sind Privatbesitz. Und so machen wir uns weniger ans Nähen als ans Telefonieren. Ein paar ausgefallene Dinge besorgen wir auf dem Flohmarkt oder in Gebrauchtwarenläden.

Aber dann beginnt sie: die Eigenarbeit. Unser Stofflager ist seit einigen Jahren im Dachgeschoß von Lena untergebracht, genauer gesagt im Gästebad. Geeignete Stoffe werden herausgesucht, das Internet nach Fotovorlagen durchsucht, recherchiert, diskutiert, Schnitte angefertigt und dann kann tatsächlich los genäht werden. Unsere allsonntäglichen Nähzirkel, werden allerdings nicht nur von Nadeln, Nähmaschinen und wunden Fingerspitzen geprägt. Kuchen, Pasta, Quiche und Co gehören fest mit ins Programm. Schließlich soll die Motivation nicht an schlechter Verpflegung scheitern. Und so fast ganz nebenbei entstehen Schulterpolster für Zwerge, eine quietschgrüne Hose für den Aufnahmekobold, Westen, Hemden, Umhänge, Mützen. Die werden dann kistenweise zu den Proben gekarrt, anprobiert, geändert, gewaschen, gebügelt und dann, ja dann kommen die Aufführungen.

Wer glaubt, jetzt würden wir ale Viere von uns strecken und uns gemütlich die Premiere ansehen - weit gefehlt! Auch hinter der Bühne gibt es einiges zu tun damit die Schauspieler auf der Bühne eine gute Figur machen.

Und ganz zum Schluss, die letzte Aufführung ist vorbei, die Bühne ist abgebaut, gibt es für uns noch einmal viel zu tun: ein Berg von Kostümen wartet darauf, gewaschen, gebügelt, zusammengelegt und wieder in den Fundus einsortiert bzW an die Besitzter zurückgegeben werden.

Und in ein bis zwei Monaten, können auch wir uns wieder erholen.